Der alte "Hersbrucker Altar" ist seit mehr als 50 Jahren wieder in der Kirche

In einer "Musikalischen Kirchenführung" feierte die Gemeinde am 1. Advent, 27.11.2011, dass der alte wertvolle Altar vor 50 Jahren wieder seinen Platz in der Hersbrucker Stadtkirche gefunden hat. Diese Rückkehr des Altars war nicht umunstritten. Dekan Söllner hat sich dankenswerterweise sehr dafür eingesetzt.

Es war ein langer Weg, bis dieser Altar wieder zurück kam: Bei der großen Renovierung und Erneuerung 1737/38 wurde er ausgetauscht durch einen übergroßen Barock-Altar. Er wurde zunächst im Rathaus untergebracht, dann in der Friedhofskirche. Schließlich kam er als Dauerleihgabe ins Germanische Nationalmuseum nach Nürnberg. Während des 2. Weltkriegs wurde er zusammen mit anderen Kunstschätzen nach Plassenburg bei Kulmbach ausgelagert, um ihn vor Fliegerangriffen zu schützen. Dort hat er ziemlich gelitten.

Er ist einer der bedeutendsten spätmittelalterlichen Altäre Frankens. Dargestellt sind: in der Mitte Maria mit dem Jesuskind auf einer Mondsichel stehend. Ihr zu Seite sind die vier Kirchenväter, die als die wichtigsten galten: Augustinus und Gregor der Große (zu ihrer Rechten) und Ambrosius und Hieronymus (zu ihrer Linken). Auf den Außentafeln sind dargestellt: die Geburt Christi und der Tod Marias. Werden die inneren Flügel geschlossen, sind acht Szenen aus der Leidengeschichte Jesu zu sehen (Altarwandlung zur Passionszeit), bei völlig geschlossenem Altar vier Marienmotive: Geburt, Heimsuchung, Begegnung an der Goldenen Pforte, Verkündigung (Altarwandlung zur Adventszeit).

Das Buch über den Altar ist im Pfarramt zu erwerben: "Der Hersbrucker Altar - Besuchen, betrachten , besinnen" von Wolfgang Bouillon und Beatrice und Dr. Dietrich Kappler.

Der Barock-Altar, der die wertvollen Glasfenster an der Ostseite der Kirche verdeckt hat, steht nun in der Kirche von Ipsheim (bei Bad Windsheim; Foto rechts).